Digital Supply Chains
Digital Supply Chains – volle Kontrolle in komplexen Systemen
Ob Pacemaker oder Control Tower: thyssenkrupp Materials Services setzt zunehmend auf smarte Tools, um mit Daten Wert zu schaffen und die Materiallieferketten der Zukunft zu gestalten. Das ist kein Zufall. Denn im Zusammenhang mit unserer Transformation hin zu „Materials as a Service“ spielt die Digitalisierung von Lieferketten eine entscheidende Rolle. Sie ist der Schlüssel, um den Herausforderungen im globalen Handelsverkehr zu begegnen. Und im Modell der Digital Supply Chains sind viele Lösungsansätze enthalten:
1. Vorhersagbarkeit und Resilienz
Noch vor einigen Jahren glaubte die Logistik-Branche, dass es bei den globalen Handelswegen kaum noch Optimierungspotenzial gäbe. Auf operativer Ebene liefen Lagerhaltung und Transport meist geschmeidig und vor allem kostensparend. Mit dem Krieg in der Ukraine, der Chip-Krise und der Pandemie sowie dem Stau im Suez-Kanal hat sich das geändert. In einer Welt zunehmender Disruptionen, in der sich lokale Ereignisse weltweit auswirken und es neue Anforderungen gibt, wie zum Beispiel durch das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, muss die Branche umdenken.
Optimierungen berücksichtigen deswegen heute nicht nur Kosten und schnelle Verfügbarkeit. Sie identifizieren vielmehr alternative Bezugsquellen, Transportwege und Transportmittel, um Störungen zu vermeiden oder zumindest gut vorbereitet zu sein. Das Ideal ist die resiliente, ressourcenschonende Lieferkette, die mittels Echtzeitinformationen und intelligenten Algorithmen eine schnelle Handlungsfähigkeit ermöglicht. Digital Supply Chains befähigen uns, Störungen genauer vorherzusagen, uns vorzubereiten, punktgenau zu reagieren und Emissionen im Auge zu behalten.
2. Netzwerk statt Sequenz
Der Netzwerkgedanke hat die Vorstellung von sequenziellen Lieferketten ersetzt. Wir betrachten also nicht mehr ausschließlich, wie ein Produkt von der Herstellfirma bis zu den Empfangenden kommt, sondern sehen das ganze Bild.
In einem solchen Netzwerk sind wir nicht länger ausschließlich Händler:in oder Lieferant:in. Aufgrund unserer zentralen Position in der Wertschöpfungskette unserer Kund:innen entwickeln wir uns zunehmend zum Orchestrator des Netzwerks, binden Partner:innen ein und leiten sie an, schaffen neue Synergien und optimieren das gesamte Netzwerk. Unsere Kund:innen können sich dadurch stärker als zuvor auf ihr Kerngeschäft fokussieren. Netzwerke sind flexibler als sequenzielle Lieferketten, aber auch deutlich komplexer. Ohne datengestützte Systeme wie Digitale Supply Chains sind sie kaum zu managen.
3. Gesamtbetrachtung oder Einzelprojekt?
Kund:innen setzen unterschiedliche Prioritäten, wenn es um die Optimierung ihrer Lieferketten geht – und danach richten wir uns. So verzichten mittelständische Unternehmen mit überschaubaren logistischen Systemen oft auf die sogenannte "end2end visibility", also die Datentransparenz über die gesamte Lieferkette hinweg. Im Fokus stehen dann eher Mechanismen, um Engpässe frühzeitig zu erkennen und Unterbrechungen vorzubeugen. OEMs hingegen setzen schon heute vielfach komplexe Systeme ein und sind an einer ganzheitlichen Betrachtung interessiert, z. B. am Tracking des CO2-Ausstoßes ihrer Aktivitäten.
Das Spannende: Daten entlang der Lieferketten zu sammeln und zu analysieren, hilft in den meisten Fällen weiter – zumindest dann, wenn die Ziele klar sind. Dass in Lieferketten alle Prozesse bereits vollständig digitalisiert sind, kommt aber aktuell fast nie vor. Für uns bedeutet das: Für die Entwicklung von Lösungen entlang Digitaler Supply Chains stellen wir unseren Kund:innen, dessen Bedürfnisse und Reifegrad in den Mittelpunkt.
Digital Supply Chains – wie geht es weiter?
Für die Zukunft erwarten wir, dass sich digitale Tools und Lösungen für Supply Chains weiterentwickeln und an Bedeutung gewinnen. Dabei geht es nicht mehr nur um die Kostenoptimierung, sondern immer stärker um Risikomanagement und Resilienz.
Auch Nachhaltigkeit ist für viele Unternehmen ein zunehmend wichtiges Optimierungsanliegen, das sich jedoch anfangs zumeist auf die Reduktion der Scope 1-Emissionen sowie das Emissions-Tracking beschränkte. Der nächste Schritt wird neben einem starken Wachstum "grüner Produkte" aber sicherlich sein, CO2 entlang der gesamten Lieferkette zu reduzieren. Das heißt, Scope 3 rückt in den Fokus, wenn wir anfangen, vollständig zirkuläre Lieferketten zu entwickeln. Hieraus ergeben sich für uns vielfältige Möglichkeiten für die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle. Mit einer Digitalisierungsstrategie, die „Bits willl replace tons“ bereits heute im Blick hat, sind wir darauf bestens vorbereitet.